Die Fahrräder des amerikanischen Herstellers Derringer sind Motorfahrräder im klassischen Sinne. Von der Optik erinnern sie an Rennmotorräder der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts, sind aber technisch auf heutigem Stand: die Bikes können traditionell im Tretbetrieb oder mit Motorunterstützung gefahren werden. Die Motoren sind Honda-Viertakter mit 49 cm³, entsprechen der Euro-3-Abgasnorm und sollen nur etwa 1,3 Liter Sprit auf 100 km brauchen (180 mpg). Der Tank fasst 6,8 Liter, was angesichts des niedrigen Verbrauchs mehr als genug sein dürfte. Als Höchstgeschwindigkeit wird „für Verwendung abseits öffentlicher Strassen“ über 55 km/h angegeben. Je nach Land sollen die Bikes aber auf Geschwindigkeiten gedrosselt werden, die eine Verwendung ohne Führerschein möglich machen sollen. Leider werden nirgends Preise genannt – aber sowas würde sogar mich reizen.
Sowas gabs natürlich bereits einmal: die Idee der ersten Mopeds war schlicht, ein Fahrrad mit einem Motor auszustatten. Ein österreichischer Hersteller war nach dem Krieg da ganz vorne dabei – HMW, die Halleiner Motorenwerke boten mit dem Fuchs Hilfsmotor die Möglichkeit, das Steyr Waffenrad zu motorisieren (auf so einem Ding habe ich meine ersten Mopedfahrten unternommen!). Die Foxinette war eine HMW-Eigenkonstruktion, und auch noch weitere Motorfahrräder wurden von HMW gebaut. Der Hersteller ging Anfang der 60er allerdings pleite. Übrigens: Im Juni 2009 gibts in der Kulturwerkstatt Kottingbrunn eine HMW-Ausstellung!